Obwohl Kostheim mitten im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet liegt, befindet sich das Weingut Donnermühle zur Überraschung des Besuchers an einem sehr ruhigen und romantischen Fleckchen. Hier im Käsbachtal lässt sich im Grünen entspannt ein Gläschen Wein genießen. Mehr als die Hälfte der Parzellen des Weinguts Donnermühle sind für das »Erste Gewächs« klassifiziert und gehören damit zu den besten Lagen des Rheingaus. Die beiden Rebsorten Spätburgunder und Riesling dominieren die ungefähr 2 ha große Rebfläche von Nora und Andreas Schirpf. Aber auch der Chardonnay spielt eine große Rolle, darüber hinaus runden die Spezialitäten St. Laurent und Weißer Burgunder das Repertoire ab.
Für die Schirpfs ist Wein mehr als ein Getränk. Er ist ein Stück Lebensgefühl, Lebensfreude, er ist besondere Atmosphäre und Persönlichkeit. Gemäß dieser Philosophie möchte das Paar filigrane Weine mit sortentypischen Fruchtaromen und großer Finesse erzeugen. Das typische Terroir des oberen Rheingaus zeigt sich besonders schön in dem mineralischen, samtigen Charakter ihrer Rotweine Spätburgunder und St. Laurent. Der Satz »Guten Wein zu bereiten ist ein Handwerk, feinen Wein eine Kunst« verdeutlicht ebenfalls den Anspruch und die Philosophie von Nora und Andreas Schirpf. Die Voraussetzung für die Bereitung hochwertiger Weine beginnt im Weinberg, wo nach den Richtlinien des Ecovin-Verbandes gearbeitet wird. In Kürze endet die Umstellungsphase, und die ökologische Erzeugung darf als solche deklariert werden.
Die Moste der weißen Trauben werden im Edelstahltank langsam gekühlt vergoren und anschließend, bis zur optimalen Trinkreife, eingelagert. Das Resultat sind extraktreiche Weine mit fruchtiger, harmonischer Note und sehr bekömmlichen Säurewerten. Das Angebot reicht von trockenen Spätlesen über halbtrockene Qualitätsweine hin zu edelsüßen Auslesen. Die Rotweine durchlaufen eine Maischegärung, die bis zu zwei Wochen dauern kann, gefolgt von einer ebenfalls gezügelten Endvergärung im Edelstahltank. Die besten Rotweine des Jahrganges reifen für mindestens ein Jahr in kleinen Barriquefässern. Diese lange Lagerung im Holz ermöglicht reife, samtige Weine mit komplexen Aromen. Nora und Andreas Schirpf vertreten die Auffassung, dass in Deutschland die meisten Rotweine zu früh verkauft und getrunken werden und dadurch ihr wahres Potenzial leider im Verborgenen bleibt.
Noch bewirtschaftet das Paar das Weingut im Nebenerwerb. Als EDV-Kaufmann und Sekretärin arbeiten sie jeweils in ihren Berufen und widmen ihre restliche verfügbare Zeit dem Weingut, das sie 1995 gründeten. Andreas Schirpfs Großeltern betrieben noch bis Ende der 80er Jahre Landwirtschaft und trugen wohl damit zu seiner Vorliebe für das Arbeiten mit der Natur bei. Irgendwann möchte Andreas Schirpf, der bereits eine Winzerlehre absolvierte, den Betrieb im Haupterwerb führen – und wenn sie dem bisher eingeschlagenen erfolgreichen Weg weiter folgen, dann dauert das nicht mehr lange.